Nationale Konferenz Digitale Schweiz in Basel

02.09.2019 - 20:45
Maschine-Mensch, wohin geht es?

Dein Grundeinkommen war an der Nationalen Konferenz Digitale Schweiz um über die Strategien der Schweiz bezüglich Digitalisierung mehr zu erfahren. 
Wenn man sich die Grundsätze der digitalen Strategie der Schweiz anschaut, könnte man meinen, es werde über das Grundeinkommen gesprochen. 

  •     Den Menschen in den Mittelpunkt stellen

  •     Raum geben zur Entfaltung

  •     Den Strukturwandel erleichtern

  •     Transformationsprozesse vernetzt gestalten

  •     Chancengleiche Teilhabe aller ermöglichen und Solidarität stärken

Bei der guten Einführungsrede von Bundesrat Ueli Maurer wird dann aber schnell klar, dass da doch einige Diskrepanzen vorhanden sind. Es wird viel von Druck gesprochen, Druck auf die Schweiz, den Anschluss nicht zu verlieren, Druck auf die Firmen, Innovationen zu ermöglichen und zu produzieren, Druck auf das Individuum, sich immer flexibler im Arbeitsmarkt zu bewegen und sich immer häufiger neu zu erfinden. Es wird richtig erkannt, dass sich die Digitalisierung mit zunehmendem Tempo entwickelt und Anpassungen auf allen Ebenen immer schneller vollzogen werden müssen.

Aber wie lange kann das mit den immer gleichen Lösungsansätzen noch gut gehen? Steht hier der Mensch wirklich noch im Mittelpunkt? Bleibt da noch Raum zur Entfaltung? Wann ist die Zitrone ausgepresst und der positive Druck wandelt sich in destruktiven Gegendruck? Schaut man sich in der Öffentlichkeit um, beschleicht uns das ungute Gefühl, dass dieser Punkt bereits erreicht ist. Die Menschen sind zunehmend überfordert, werden wegen banaler Dinge sofort aggressiv, verstehen sich gegenseitig immer weniger und lassen andere Meinungen immer weniger zu. Es fehlt ganz offensichtlich die Zeit zur Selbstreflexion und die Musse, über wichtige Fragen vertiefter nachzudenken. Durch den immer höheren Zeitdruck muss das Neue immer schneller kategorisiert werden, ohne die Chancen und Risiken genauer abgeklärt zu haben. Innovation sieht anders aus!   

Wir sind darum weiterhin überzeugt, dass es neue Wege braucht, dem immer schnelleren Wandel mit etwas Positivem, auf den Menschen Zugeschnittenem zu begegnen, etwas das den Menschen eine echte Alternative bietet und nicht nur die Angst, dem Ganzen irgendwann nicht mehr gewachsen zu sein. Wir glauben, dass Sog die bessere Antwort auf diese Entwicklung ist. Anstatt die Menschen in eine Richtung zu stossen, sollten sie sich besser zu etwas hingezogen fühlen. Das Grundeinkommen ist eine dieser Ansätze, die es den Menschen ermöglicht, sich in dieser rasanten Welt besser zurechtzufinden, indem ihre Existenz von der Erwerbsarbeit entkoppelt wird. Dadurch wird der Raum geschaffen, ohne existentielle Ängste seine Interessen und Fähigkeiten zu finden und gewinnbringend für die Gesellschaft einzubringen. Intrinsische Motivation und echtes, gegenseitiges Vertrauen sind die besten Garanten, auch in Zukunft auf eine innovative und zukunftstaugliche Schweiz zählen zu können. 

Grundeinkommen ist keine Utopie sondern ein Muss für eine Gesellschaft, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen will.

Hier noch einige lose zusammengestellte Zitate aus den Panels des Schweizer Digitaltags in Basel

'Die grösste Herausforderung ist nicht “AI or not AI”, sondern die globale Erwärmung und wie wir mit Hilfe der künstlichen Intelligenz Lösungen dafür finden können.'

'It’s not that machines are going to replace chemists. It’s that the chemists who use machines will replace those that don’t.'

'Menschen sind dazu da, die richtigen Fragen zu stellen. Maschinen sind dazu da, dafür Lösungen zu finden!'

'Natürlich hat unser Lebensraum Einfluss auf die Ausgestaltung der digitalen Produkte, aber wir richten unseren Raum auch mehr und mehr auf die Digitalisierung aus, z.B. indem wir unsere Wohnung so einrichten, dass der Staubsauger-Roboter überall hinkommt.'

'Sensoren werden immer billiger, d.h. die Datenmenge, die gesammelt wird, wird dramatisch zunehmen. Der Zug, das Datensammeln einzuschränken, ist längst abgefahren und macht wenig Sinn. Wo wir ansetzen müssen, ist bei der Verwendung der Daten und wer die Daten besitzen darf.'

'Es wird sehr wichtig sein, die digitale Industrie in eine Kreislauf-Wirtschaft zu transformieren, um den Ressourcenverbrauch in den Griff zu kriegen.'

'Rund 38% der Bevölkerung sind manchmal oder ständig vom quälenden Gefühl der Einsamkeit betroffen (Schweizer Gesundheitsbefragung 2017)' 

'Gesetze über die Anwendung von AI muss die Ethik formen.'

 

Und zum Abschluss auf den Punkt gebracht:

Digitaltag Schweiz
Digitalisierung